HaidPark
Bürohaus KomplexFreiburg im Breisgau, DeutschladDas städtebauliche Konzept des Entwurfs überführt die Vision des HaidPark direkt in gebaute Realität: ein zentraler, üppiger Park mit über 2.500 qm Fläche bildet das neue Herzstück des Quartiers. Um ihn herum werden vier L-förmige Baukörper gruppiert die ihn nach Innen hin fassen und nach außen eine lockere, durchlässige Blockrandstruktur skizzieren. Es entstehen vier Realteile die jeweils einzeln lesbar und doch als Ganzes eine "Adresse" als Initialzündung für die Neuentwicklung des gesamten Stadtgebiets bilden. Jeder Baukörper ist in sich weiter untergliedert in mehrgeschossige Kuben welche eine spielerische Komposition an Vor- und Rücksprüngen erzeugen. Auch in der Höhenentwicklung entstehen hierdurch feine Differenzierungen, welche der eher großmaßstäblichen Monotonie der bestehenden Umgebungsbebauung bewusst entgegentreten - ein Thema welches die durch Höhenzüge wie den nahen Schönberg oder das Elsass sowie den Schwarzwald geprägte Umgebung Freiburgs aufnimmt und architektonisch interpretiert. Hierdurch wird der Gedanke des HaidPark auch nach außen hin sichtbar. Üppige Begrünung auch der zweigeschossigen Loggien sowie der höhengestaffelten Dächer unterstreichen dies und führen zu einer sehr hohen Aufenthaltsqualität für alle Nutzer und Besucher. Ein Hochpunkt mit 36 m Höhe markiert die Kreuzungssituation und die Adresse gegenüber dem ÖPNV-Knotenpunkt im Süden. Die sonstigen Höhen orientieren sich ebenso an der städtebaulichen Vorstudie, lassen durch die bewusste Differenzierung das Gesamtvolumen von ca. 39.000 qm BGF-R jedoch offener und kleinkörniger erscheinen. Allseitig werden die Abstandsflächen von 0,2 x H eingehalten. Die in "Rahmen" untergliederte Fassadenkomposition greift dieses Thema auf und überführt es in die nächste Ebene: die Material- bzw. Farbwahl in Sichtbeton (als Glasfaserbetonelemente) und erdnahem Aluminiumeloxal (inkl. integrierter PV-Module als Glas-Glas-Module in homogen einfarbiger Optik) unterstreichen die Harmonie mit der Natur. Zweigeschossige Loggien sowie Dachterrassen runden das Angebot für die modernen Arbeitsplätze ab. Durch die Unterteilung in vier Einzelgebäude lassen sich nicht nur die gewünschten Bauabschnitte realisieren, vielmehr wird die Öffentlichkeit eingeladen, den HaidPark im Innern mit seinen öffentlichen Nutzungen zu erleben. Auch die rückwärtigen Gebäudeteile erhalten dadurch eine attraktive Adresslage. Alle Nutzungseinheiten orientieren sich an Größen von ca. 400 qm und sind überwiegend flexibel in 200 qm-Einheiten unterteilbar. Insbesondere aber ist diese Neuentwicklung "anschlussfähig" - d.h. die Durchlässigkeit für Fußgänger und Radfahrer zu jeder Himmelsrichtung hin fördert auch eine zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung der jeweils anschließenden Grundstücke sowie des gesamten Stadtteils.
Der HaidPark ist Initiator für eine Neuausrichtung des Gewerbegebietes `Haid´. Leitbild ist die Schaffung neuer `Parks´ und eine gute Integration und Vernetzung der vorhandenen und neuen Grünstrukturen. Kern, bzw. Herzstück der städtebaulichen Entwicklung ist ein intensiv begrünter Park, der neue HaidPark. An der Munzinger Straße entsteht mit dem HaidPlatz das neue Entree, über ihn gelangt man in den Park. Über den Park erfolgt auch die Haupterschließung der vier Baukörper. Der Park bietet attraktive Aufenthaltszonen, die zu einer intensiven Nutzung des Freiraums einladen: Freiluft- Meetings, `open spaces´, lecker Mittag auf der Insel, Ruhe- und Verweilbereiche, Parklounge. Der Park mit seinem natürlichen, modernen Charme leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas. Regenwasser wird über Mulden und Rinnen in den vertieften, modellierten, nicht unterbauten Innenbereich geleitet. Das Wasser wird dort gesammelt, gespeichert, angestaut, versickert und verdunstet (Zisternen und `Schwammstadt- Prinzip´). Es ergeben sich somit immer wieder neue, reizvolle Erscheinungsbilder und Stimmungen. Der lockere Baumhain besteht aus klimaverträglichen Bäumen wie z.B. Silber- Ölweide, Mehlbeere, Elsbeere, Hopfenbuche, Feldahorn und Scharlacheiche. Der großzügige HaidPlatz bietet Raum für `Kommen + Gehen´ (drop-off-Zone), Treffen; Holzdecks und Sitzelemente unter Bäumen laden zum Verweilen ein. Baumreihen (Schnurbäume und vorhandene Kiefern) entlang der Straßen und Fuß- und Radwegeanschlüsse integrieren die neuen Gebäude in das Umfeld. Die Erschließungszone im Westen erhält im Parkplatzbereich eine lockere Baumüberstellung. Für die Wege- und Platzflächen sind `Klimasteine´ vorgesehen: Betonpflaster mit Drainfuge (Farbe grau und beige). Das Regenwasser wird teilweise im Stein- und Fugenmaterial gespeichert und später mittels Verdunstung wieder abgegeben. Parkplätze und Umfahrt (für Lieferfahrzeuge, Taxen u.a.) erhalten einen Belag aus Rasenpflaster bzw. Rasenliner- Platten. Auf den Dachflächen wird ein Mosaik aus Photovoltaikanlagen (35%), extensiven und intensiven Gründächern gestaltet. Auf den Dächern werden unterschiedlich nutzbare Aufenthaltsbereiche geschaffen: ein besonderer Ort ist die `Aussichtsterrasse´ auf dem Hochpunkt (RT 1). Eine `Bar´, überdachte Freibereiche für Meetings, Baumschirme über Holzdecks, Stauden- und Gräser Flächen bieten attraktive Aufenthalts- und Pausenbereiche. Begrünte Rank Gerüste, Fassadenbegrünung, Obstbäume in Blumenwiesen, Fitnessstationen, Sitz- und Liegeelemente ergänzen das Angebot auf den anderen Dachflächen.
Project Factsheet
Neda Tahouri, Hamid Edriss, Hamidreza Edalatnia, Luis-Eloy Sereno Hernandez, Leonardo Mariscal, Sascha Schröder, Kim Fenck










